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Neues Reiseziel für den Tourismus
Schömberger Gemeinderat billigt Konzept, lehnt jedoch Vorschlag zur Umsetzung ab – Ausschuss soll Zuständigkeiten klären
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Blütenzauber: Wer sich im Schömberger Kurhaus künftig um den Park, das Kurhaus und die Wanderwege kümmern wird, ist trotz des neuen Tourismuskonzepts noch nicht entschieden. Ein Ausschuss soll sich nun mit diesen inhaltlichen Details befassen. Foto: PZ-Archiv

SCHÖMBERG. Das Tourismuskonzept für Schömberg fand im Gemeinderat zwar Zustimmung. Dennoch wurde der Beschlussvorschlag der Gemeinde abgelehnt. Nun wird ein Ausschuss gebildet, der weitere Details ausarbeiten wird.

Schritt für Schritt geht es voran in Schömberg: Der Gemeinderat hat in seiner jüngsten Sitzung das Tourismuskonzept des Beraterbüros Reppel im Grundsatz gebilligt. Zudem soll ein paritätisch besetzter Ausschuss mit Vertretern des Gastgewerbes sowie des Gemeinderats und der Verwaltung gebildet werden, der inhaltliche Details ausarbeiten soll.

Dieser Antrag wurde formuliert, nachdem das Gremium zuvor den Beschlussvorschlag der Verwaltung abgelehnt hatte. Danach standen ursprünglich weit größere und endgültige Schritte in Sachen „Tourismusorganisation in Schömberg“ auf der Agenda. Der Gemeinde sollte künftig die Bereitstellung, Verwaltung und Weiterentwicklung der kommunalen Tourismus-Infrastruktur obliegen.

Die Tourismuswirtschaft – günstigenfalls unter dem Dach einer Marketinggesellschaft zusammen- geschlossen – sollte eigenverantwortlich die Gäste-Gewinnung, Gästebetreuung und das Veranstaltungsprogramm übernehmen.

Abgelehnter Beschluss
Des Weiteren sah der Beschlussvorschlag die Auflösung der Touristik und Kur als Einrichtung der Gemeinde vor. Stattdessen „unterstützt diese die Tourismuswirtschaft bei der Wahrnehmung ihrer Aufgaben durch Bereitstellen einer Personalstelle und einer Ausbildungsstelle“, so Bürgermeister Gerhard Vogel.

Auch die Einnahmen aus der Kurtaxe, im vergangenen Jahr lagen diese bei 197 000 Euro, sollten nach Abzug eines Sockelbetrags von 120 000 Euro und der bevorstehenden Kurtaxe-Erhöhung in die Kasse der Marketinggesellschaft fließen. Die Aufgaben der Touristik und Kur, die nach wie vor von der Gemeinde erledigt werden müssten, sollten laut Vorschlag auf die Ämter im Rathaus verteilt werden.

Mit diesem Plan hatte die Verwaltung zumindest teilweise den Wünschen des Vereins Tourismus, Handel und Gewerbe Schömberg entsprochen. Des weiteren sollte die Zentrale der Gesellschaft mit einem Standortmanager und zwei Mitarbeiter für den Tourismus, Veranstaltungen, Innenmarketing, Beratungs- und Serviceleistungen für den Gast besetzt sein.

Bedenken angemeldet
Manfred Raab, Fraktionschef der CDU, erteilte Tourismus-Konzeption und Verwaltungsvorschlag zunächst seine Zustimmung und sah darin einen wirkungsvollen Schritt in Richtung der lange geforderten Teilprivatisierung von touristischen Aufgaben. Und Bernhard Blaich, Fraktionsvorsitzender der UWV: „Die Tourismus-Konzeption zeigt uns Möglichkeiten, Schömberg weiterzuentwickeln.“

Allerdings bezweifelte er, dass die von der Verwaltung vorgeschlagene personelle Unterstützung ausreiche und plädierte dafür, zusätzlich einen Profi im Gastgewerbe zu akquirieren.

SPD-Fraktionschef Helmut Sperth befand Reppels Tourismus-Konzeption ebenfalls für „im Grundsatz gut“. Allerdings: „Ein Konzept ist noch kein Programm.“ Ein solches auszuarbeiten, stellte Sperth in der Prioritätenliste nach oben. Zunächst einmal müssten sich alle über die inhaltliche Strategie im Klaren sein. Deshalb sprach er sich dafür aus, die konkreten Vorschläge der Verwaltung zurückzustellen und lediglich grundsätzliche Dinge zu beschließen.

„Wir sollten Gespräche mit den Leistungsträgern abwarten.“ Somit stellte Sperth die Frage nach dem Huhn und dem Ei: Inhalt oder Organisation zuerst? Während sich Bürgermeister Vogel eindeutig für das Festklopfen der Organisation aussprach und alles weitere der Marketinggesellschaft überlassen wollte, ließen sich die Gemeinderäte letztlich doch von den Einwänden Helmut Sperths Einwände überzeugten schließlich die anderen Gemeinderäte und der Antrag, einen paritätisch besetzten Ausschuss ins Leben zu rufen, wurde gestellt.

Freie Hand für Vogel
Bürgermeister Vogel wird sich dennoch mit den Nachbargemeinden in Verbindung setzen, um eine gemeinsame Tourismusorganisation zu bilden, die für alle Mitgliedsgemeinden zentral die touristische Vermarktung übernimmt. Der Gemeinderat gab ihm freie Hand, verbindlich zu werden.

Erstellt am: 26.10.2006



Artikel wurde erstellt von:
Bernd Schiel



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